DFF – Treffen am 7. September 2023

Bei diesem Treffen geht es um das Thema Schalenstechen. Ein Thema bei dem die Meinungen, für das “für und wider” weit auseinander liegen. Ein Schalenstecher ist eine relativ teure Anschaffung für den Drechsler. Bei wenigen Schalen ist es nicht rentabel. Durch Anwendung eines Schalenstechers wird das Stück Holz benutzt und es fallen weniger Späne an. Laut Helmut ist das Ausdrehen von Hand die beste Übung für den angehenden Drechsler. Ein anderer Drechselfreund hat den Begriff „Hobby“ definiert. Hobby ist mit den größten Mitteln, den geringsten Erfolg zu generieren.

 

Einige Drechsler haben ihre neusten Werke mitgebracht.

 

 

Ups! Da ist die Begrüßungsglocke von Ernst unter die Ausstellungstücke geraten.

 

Martin hat seinen Schalenstecher der des Herstellen Oneway mitgebracht. Eine Vorführung entfällt. Der Schalenstecher ist nicht auf die Spitzenhöhe der Maschine abgestimmt.

 

Es handelt sich um einen geführten Schalenstecher. Lager und Gegenlager sind auf einer Grundplatte aufgeschraubt. Diese lassen sich zueinander verschieben. Die Grundplatte wird auf dem Maschinenbett befestigt. Die Grundplatte kann man auf dem Maschinenbett in Längs- und Querachse verschieben. Der Stahl wird auf Höhe der Mittelachse positioniert. Das Messer wird durch ein  Gegenlager abgestützt. Die ersten 30-40 mm erstellt man ohne Gegenlager. Danach wird das Gegenlager unter dem Stahl montiert.

 

Aufmerksam und fasziniert sieht das Publikum dem Vortrag zu.

 

Heute wurde nicht geschwätzt!

Man lauscht der die Stimme des Vorführers.

 

 

Nur diese drei Herren, sind durch Schwätzen wieder aufgefallen.

 

Die Vorrichtung wird mit genügend Abstand zu Unterseite positioniert, so das genügend Wandstärke am Boden der Schale bleibt. Ist die Wandstärke zu gering, berührt das Messer das Spannfutter oder sticht seitlich durch die Schale. Wie wir aus dem Publikum hören, ist dieses schon den besten Drechslern einmal passiert.

 

Das Prinzip der Vorrichtung kommt hier gut zu Geltung. Es gibt 4 Messer mit unterschiedlichen Radien. Bei Martin kommen nur 2 gekaufte Messer zum Einsatz. Die Spitzenhöhen seiner Maschinen sind unterschiedlich. Er spart sich den Umbau durch ein Distanzstück, dass er sich angefertigt hat.

 

Wolfgang nennt einen Schalenstecher der Marke Woodcut sein Eigen. Dieser Schalenstecher ist ebenfalls zwangsgeführt. Er wird in der Aufnahme der Handauflage montiert.

 

Auch dieser Schalenstecher wurde nicht auf die Spitzenhöhe der Maschine angepasst. Wolfgang erklärt die Anwendung.

 

Da kann man gleich mit drei Messer einstechen. Das ist ein Irrtum. Für den Transport und zur Aufbewahrung sind die drei Messer auf der Schiene fixiert. Bei diesem Schalenstecher kommt auch nur ein Messer, der Wahl, zum Einsatz. Es könnte sein, dass die einseitige Befestigung mehr Vibrationen als der Vorgänger aufweist. Dieses ist nur meine Vermutung von mir.

 

Nun der letzte Schalenstecher. Gerhard stellt uns den Kelton Schalenstecher vor. Dieser wird nicht zwangsgeführt, dadurch hat man mehr Freiheiten in der Formgebung der Schüssel Rohlinge. Der Schalenstecher (rechts außen) wird zwischen die Stifte in der Führung eingelegt. Nach oben und unten ist wenig Führung vorhanden. Dadurch erfordert die Anwendung sehr viel Übung.

 

Bei dem vorbereiteten Rohling aus Zirbenholz ist der Rezess schon eingearbeitet. Zuerst die Außenkontur grob in Form gebracht und Plan gedrechselt.

 

Der Stahl des Schalenstecher wird auf Mitte gestellt. Die Befestigung erfolgt in der Aufnahme der Handauflage.

 

Maschine an und los!

 

Hier sieht man gut die Anwendung. Der Stahl wird zwischen den Stiften geführt. Der Bügel hat so viel Luft, dass der Stahl nach oben und unten ausweichen kann. Der Lange Griff erleichtert die Führung wesentlich.

 

Die ersten Centimeter werden eingestochen.

 

Die Späne müssen durch zurückziehen des Messers laufend entfernt werden.

 

Die Nut hat nun doppelte Breite des Stahles. Danach wird die Nut mittig tiefer gestochen.

 

Eine optische Täuschung auf der Leinwand? Nein, der Rohling hat sich aus dem Futter gelöst und rollt durch die Werkstatt. Anscheinend ist der Rezess durch die wirkenden Kräfte ausgebrochen. Gerhard gibt alles! Ein Schreck geht durch die Zuschauer. Danach gibt es Applaus und dumme Sprüche. Helmut hat aus sicherer Entfernung Bilder auf der Leinwand eingefangen.

 

Wieder aufgespannt und nochmal leicht überdreht, geht es weiter.

 

Vorsichtig arbeitet sich Gerhard bis zum Zentrum vor. Nichts für schwache Nerven! Der Schalenrohling muss noch leicht angebunden sein und wird durch leichte Schläge, bei ausgeschalteter Maschine, herausgebrochen.

 

Nun, Gott Lob! Es ist vollbracht!

Gerhard hatte noch weitere Rohlinge vorbereitet. Er will zuschauenden Drechsler begeistern, es selbst zu probieren. Ohne Erfolg! Dieses wurde von allen Dankend abgelehnt.

Auf Grund der fortgeschrittenen Zeit, gingen wir zum gemütlichen Teil über. Das Café war heute geschlossen. Ernst hatte Plätze in einem Biergarten in Gräfenberg reserviert. Bei schönem Wetter und guten Gesprächen beendeten wie zu später Stunde unser Treffen.

Bei Eingabe Schalenstechen in der Suche, erscheinen die vorherigen Berichte.

Hier der Link zum Bericht bei Drechsler-Wissen:
https://drechsler-wissen.de/arbeitsweise-mit-dem-kelton-schalenstecher/

Es wor widder almol schee! Für die Hessen unter den Lesern. Es war wieder schön!

Vergesst nicht unser Online-Treffen am 21.09.23 um 18 Uhr. Bitte geht in euch, wir benötigen Themen und Vorführer! Anregungen werden gerne entgegengenommen.

Ich wünsche euch gute Ideen und viel Spaß in euerer Werkstatt.