DFF – Treffen am 4. Mai 2023

Das Maitreffen 2023 der Drechselfreunde Franken stand dieses mal im Zeichen des Gewindes. Das Gewindestrehlen ist die wohl traditionellste Möglichkeit ein Gewinde ins Holz zu bringen. Aber es gibt natürlich noch andere Möglichkeiten dieses zu vollbringen. Gewindefräsen heißt das Zauberwort das dieses auch ermöglicht. Bekanntlich gibt es die Möglichkeit sich selbst ein geeignetes Equipment zu basteln – falls man dazu die technischen Möglichkeiten besitzt, oder man greift in die Portokasse und investiert in eine fertige Lösung. Genau das hat Walter Richter getan und sich das Easy Gewindefräsgerät von Simon Hope in die Werkstatt geholt.

Das wäre dann übrigens die dritte Möglichkeit für ein Gewinde.

32 Teilnehmer und kurzfristig 2 Teilnehmerinnen hatten sich eingefunden um   – – – – –

das Debüt von Walter nicht zu verpassen. Einfach Klasse, daß sich immer wieder mal auch neue Vorführer finden und damit den Kreis der Vorturner erweitern. Zeigt es doch mal wieder, daß die Drechselfreunde Franken eine lebendige und vielfältige Truppe sind.

Wie meist beginnt das Ganze mit dem Einspannen des Holzes.

Aus eins mach zwei – eine Dose braucht Unterteil und Deckel.

Ein Forstnerbohrer erzeugt Ruck Zuck eine Aushöhlung.

Bevor Rückfragen kommen – natürlich wird man für eine edle Dose den Boden noch nachdrehen aber uns ging es ja um das Gewinde und so ein Abend ist nicht endlos auszudehnen.

Das Gerät wird einfach in das Handauflagenunterteil gesteckt. Wichtig die richtige Höhe – Reitstockspitze in Zentrierung – passt.

Bei diesem Teil wird dann das Holzteil mit dem Futter auf die Vorrichtung geschraubt.

Der Gewindefräser steckt im Spindelstock (Spannzange) und erhält dort die maximale Drehzahl der Maschine.

Die Vorrichtung muss natürlich genau linear ausgerichtet sein und schon sind die ersten Gewindegänge vorgefräst.

Je nach Holzart hilft Sekundenkleber das Holz etwas zu stabilisieren.

Ein zweiter Durchgang für das Finisch und schon hat man ein Gewinde.

So sieht dann das gefräste Gewinde – hier bewußt nicht mit Sandpapier leicht nachgeschliffen – aus.

Das Unterteil wird vorbereitet mit richtigen Aussendurchmesser und einem kleinem Einstich am Gewindeende.

In das Unterteil kommt dann das etwas größere Loch für den späteren Inhalt.

Wieder etwas Sekundenkleber am Umfang.

Und wie gehabt – Vorrichtung in das Handauflagenunterteil – Futter mit Rohteil aufgeschraubt und am besten mit Ablaufsicherungsschraube versehen – und Fräser mit Spannzange in der Spindel befestigt.

Mit zwei Durchgängen wieder das Gewinde gefräst.

Und dann die Spannung im Raum war greifbar  – – zusammenschrauben und  – – passt. Die Aussenform wird dann als letztes gedrechselt.

Ausführliche Videos gibt es im Netz zu Genüge, wer sich den Ablauf nochmals anschauen will.

Super gemacht Walter. Die Anspannung beim Vorführer legte sich schnell wieder und wie man am Ende der Vorführung schnell an der großen Traube von interessierten Teilnehmern erkennen konnte, bestand großer zusätzlicher Informationsbedarf.  Leider habe ich vergessen, diesen Teil des Abend´s im Bild festzuhalten. Es ist halt mit zunehmenden Alter offenbar immer schwieriger, zwei Dinge gleichzeitig zu machen .

Herzlichen Dank an unseren Walter, der sich bereit erklärt hatte, vorzuführen, obwohl er selbst erst seit kurzer Zeit dieses Gerät sein Eigen nennen darf. Mal sehen, wann wir die nächste Vorführung von ihm sehen.

Gruß Helmut

Schlagwörter .Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

2 Antworten zu DFF – Treffen am 4. Mai 2023

  1. Günter Heiler sagt:

    Hallo Walter mein Respekt für Deine Vorführung .
    Du hast gezeigt das nicht nur Vollprofis gute Vorführungen
    zeigen können .Mir hat es gefallen , und dazulernen kann man
    immer. Vielen Dank !

  2. Manfred sagt:

    Guten Abend Frankendrechsler,

    vielen Dank Helmut für deinen Bericht und DANKE an Walter für die interessante Vorführung.
    Wenn ich nicht schon so eine Gewinde Einrichtung hätte und auch nicht Strehlen könnte, würde ich mir so eine Einrichtung kaufen.
    Die Anlage ist stabil und meiner Meinung nach gut.
    Auch hier ist etwas Einarbeitung erforderlich, um die Einstellungen und technischen Möglichkeiten voll auszuschöpfen.

    Für so kleine Sachen, wie mein Nadeldöschen oder andere kleine Sachen , werde ich wohl weiter die Gewinde strehlen müssen.

    Bei so Harthölzer wie Rotbuche muss man nicht zusätzlich mit Sekundenkleber und Aktivator das Holz festigen, das dann auch knallhart wird. Speziell beim Längsholz brechen dann bei geringster Vibration ganze Gewindegänge heraus.
    Mit Walnussöl habe ich gute Erfahrung beim Strehlen und beim Fräsen gemacht. Das Ganze bleibt dann etwas elastischr und das Werkzeug wird gleichzeitig geschmiert.
    Beim Nacharbeiten mit einem Messingbürstchen wird das Gewinde verdichtet und geglättet, weil weil das Öl tiefer eindringt und nicht so schnell aushärtet. Der Holzstaub wird in die Poren hereingedrückt und geschlossen.

    Wie viel unterschiedliche Steigungen bzw. Gewindestangen sind im Lieferumfag dabei ?

    Viel Spaß und Erfolg beim Gewindestrehlen !

    Gruß
    Manfred

Schreibe einen Kommentar