Eigentlich sind die Drechselfreunde Franken ja kein Verein, aber irgendwie doch. Ein Glück, daß wir keinen Vorstand wählen müssen, denn auch bei uns reißen sich alle geradezu um freiwillige Tätigkeiten. So herrschte auf Helmuts Frage nach einem Berichteschreiber betretenes Schweigen. Irgendwie hat’s dann doch mich erwischt. Na, dann schau’n mer mal.
Den Anfang machte Norbert mit einem über drei Achsen gedrechselten Weihnachtsbaum. Der Herstellungsprozeß wurde im Drechslermagazin beschrieben, so daß wir uns die Veröffentlichung hier aus Gründen des Copyrights verkneifen.
Heuer war ja ein ausgezeichnetes Pilzjahr, was man auch an Unmengen von Dilettanten umgemähten und dann liegengelassenen Pilzen im Wald sehen kann. Daß Norbert keiner von dieser Sorte ist, beweist er mit diesem nützlichen Utensil, nicht zum Drechseln, sondern zum erst Abschneiden (rechts), dann zum sofortigen Säubern der schmackhaften Gewächse (links) noch am Fundort. Fällt nicht unters Waffengesetz, Klingenlänge nur 6 cm.
Thomas zeigte uns einige Bäumchen, mit Acrylfarben koloriert, teils auch mit Schnee-Imitat.
Die Pilze …
… und das Bäumchen im Ring sind auch von ihm.
Roland hat sich ebenfalls an dem mehrachsigen Bäumchen von Uwe Uhlig versucht.
Außerdem hat er ebenfalls Pilze gedrechselt, allerdings mit zusätzlichem Knoff Hoff. Das sind nämlich Räucher-Pilze.
Aus stockiger Eiche hat Berthold Riesen-Eichenröhrlinge gedrechselt, leider mit Trocknungsrissen. Macht nix, dann sind sie schneller gar.
Ernst hat seine Pilze mit Schellack veredelt.
Wie das wohl schmeckt?
Dieter zeigte uns, wie er seine windschiefen Bäume aus krumm gewachsenen Stammabschnitten fertigt.
Auch hier wird schrittweise versetzt, allerdings kann man die Bäume krümmer drechseln, als aus einem geraden Stück.
Michael hat’s nicht so mit dem Erzgebirgischen Drechselgedings. Seine Bäume sind (meist) (noch) lebendig. Hier ein Hainbuchenwäldchen, das er vor 36 Jahren aus Findlingen gestaltet hat und das er heute immer noch pflegt.
Trotzdem macht er auf Bestellung auch mal was aus totem Holz.
Auch bei den Pilzen bleibt er lieber beim Original.
Zur Vervollständigung seiner Chinesische-Kugeln-Sammlung hat er kurzfristig noch sogenannte “Chinesische Ringe” gefertigt, zwei Kugeln ineinander, die aus je zwölf verbundenen Ringen bestehen.
Karl zeigte uns seine Kreisel-Bäumchen. Das Kreiseln funktioniert aber wegen der starken Luftverwirbelungen nicht so recht.
Helmut B. holte sich Rat, wie er den gebrochenen Bolzen seines Gewindeschneiders reparieren könnte. Natürlich bekam er diverse Tips und Hilfsangebote.
Dietmar zeigte uns ein kleines Schälchen aus Kirsche. Nix besonderes? Oh doch, man sieht’s nur nicht. Es ist mit Haken bei Rechtslauf der Maschine gedrechselt. “Geht wie Sau”! (Originalzitat)
Anschließend ergab sich eine längere Diskussion über die Handhabung von Haken und anderen Ausdreh-Werkzeugen in Hirn- und Querholz.
Helmut G. hat sich auch an Pilzen versucht, aber …
… wäre ja zu einfach – Pilze mit Innenleben. Das Gegenmittel bei Pilzvergiftung wird gleich mitgeliefert.
Auch ein 15-minütiges Video über seine Methode zur Herstellung von windschiefen Bäumchen wollte er uns nicht vorenthalten, natürlich aus Fichte und mit dem Meißel. Alles fliegend und nur versetzt in etwas längeren Spannbacken. Meister Escoulen würde sich wundern.