DFF – Treffen Dezember 2014

Esche

Dezembertreffen der Drechselfreunde Franken.
Thema dieses Abend “Grundlagen des Schalendrechselns”
Als Vorführer zeigte ich Herstellung einer Schale mit einer “normalen” Röhre.
Spezialwerkzeuge sind nicht so mein “Ding” denn schließlich wurden vor noch nicht mal allzu langer Zeit
die tollsten Werke auch noch von den alten Meistern mit wenigen Standartwerkzeugen gefertigt, welches
für mich der Antrieb ist eher diese Techniken als Vorbild zu nehmen als das dreisigste oder fünfzigste
Spezialwerkzeug zu erwerben und somit auch noch dafür viel Geld auszugeben.


Aber erst mal werfen wir einen Blick auf die mitgebrachten Arbeiten


Und so sieht ein Prachtexemplar aus


Spanbäumchenfertigung zur Weihnachtszeit


Und natürlich das dazugehörige Werkzeug


Krumm und bauchig ist immer ein Hingugger (Bild oben)


Hmmmm was man damit wohl macht ?
(Direktspannzange zur Knopfherstellung von Thomas.)


Erich mit einem richtig gutes Gefühl beim “Begreifen”


Aber dann wurde es langsam Zeit


Skeptisches Publikum hatte sich in großer Zahl (39) eingefunden


Das Loch für die Aufnahme des Spanndorns in die spätere Innenseite der Schale kommt als erstes.
Für das Drechseln des ersten  Spannzapfens empfiehlt es sich auf jeden Fall die Reitstockspitze
zum zusätzlichen Andrücken zu verwenden. Leider fehlt hier allerdings ein Bild.


Auf diesen Bild kann man deutlich die schräge Haltung der Röhre erkennen.
Das Heft zeigt schräg nach unten und schräg nach hinten.


Etwas umfangreichere Erklärungen – schließlich sollte auch jeder das WARUM und WIESO Verstehen.


Spannzapfen gleich auf beide Seiten des Rohling und man ist flexibel.


Schau dran ist er.


Richtig los geht´s jetzt mit der Aussenform welche, bei dieser Schale, an die Seite mit
der restlichen Rinde gedrechselt wird.


Dank unseres Kameramannes Helmut Bokämper konnten die Detail´s wie immer auf der großen
Leinwand genau mitverfolgt werden.


Nix gsagt is gred genug – aber in diesem Fall wollte es schon genauer erklärt sein warum die ganz
normale 24-er Formröhre an einer Schale zum Einsatz kam.


Die richtige Haltung des Werkzeugs macht´s – damit passt der Auflagepunkt der Röhre auf der Handauflage
und der Schnittbereich an der Röhre,


Damit geht das Vorschruppen ruck zuck und Ecken und Luftdrechseln stören nicht.


Die linke Hand liegt wirklich nur leicht auf der Röhre. Wer hier glaubt je fester er die Röhre auf
die Handauflage und an das Werkstück drückt ist einem gewaltigen Irrtum erlegen. Drechseln hat in
erster Linie etwas mit Gefühl zu tun und am wenigsten mit Kraft.
Das gleich gilt ebenso für die “anliegende Phase”.
Eine angedrückte Phase führt nie zu einem brauchbaren Ergebniss.


Hmmm ach ja – Manfred traute sich aber trotzdem erst ganz vorsichtig aus der Deckung.


Norbert war da schon zuversichtlicher.


Niklas musste wohl noch überzeugt werden.


Der genaue Schneidbereich an der Schneide vermeidet wie auch beim Meisel einen “Nürnberger”.
Wenn dieser nicht möglichst über dem Auflagepunkt auf der Handauflage liegt besteht natürlich die Gefahr
das die Röhre sich verdreht und dann einhakt.


Den letzten Bereich zum Fuß kann man natürlich auch mit einem feinen Span von aussen nach innen wegnehmen
damit der Spannzapfen nicht die Werkzeugführung stört.


Ein kurzer Blick nach ganz weit hinten – bis hierher gibt es dort noch keine kleinen Diskussionsrunden.
O. K. ich hatte angkündigt Zwischenfragen an die Runde zu stellen
Sofort waren alle hochkonzentriert dabei :-)))


Umgespannt und ….  ja was schaut denn da aus den Fingern raus?
Meine 13-er Röhre  . . mein Lieblings und Allroundwerkzeug für Langholz, Querholz, Hirnholz, Fadengedrechseltes Holz
und natürlich auf für Excentrisches Holz.


Für eine bessere Optik der Schale sollte die Oberkante entweder leicht schräg nach innen oder aussen sein.
Gedrechselt von aussen nach innen  ergiebt eine Topscharfe Aussenkante.


Zum Vorschruppen der Innenform – genau ihr habt verstanden – ruhig mal die 24-er Röhre nehmen.


Ein Lächeln während der Vorführung gibt zu Erkennen – alles im Griff.


Wolfgang – was soll uns diese Mine sagen ?


Ich denke mal das selbe wie Jürgens Gesichtsausdruck.


Wegschauen – ob das hilft Horst ?


Immer noch aufsteigende Fragezeichen


Also doch Freude denn ….


Passt scha


Jetzt haben wir also noch den Spannzapfen dran


Wer jetzt beim Herstellen des Spannzapfens eine kleine Mittenzentrierung eingebracht hat, hat jetzt gut lachen.
Irgend ein beliebiges Restholz ins Futter gespannt und eine Rundung angedreht die idealer Weise
im Radius etwas größer ist als der Radius der Schale. Damit kann man jetzt die Schale einfach mit der Spitze
des Reitstockes zentrisch und Rundlaufend “Gefühlvoll” andrücken und den Bund wegdrechseln.


In diesem Fall wollte es eine Wackelschale werden. Die letzten 3 mm sollten dann abgesägt und händisch verschliffen werden – – ausser man hat ein Vakuumfutter (das mir hier Johannes schmackhaft machen wollte).
Aber hier wollte ich ja mal zeigen das man eine Schale mit ganz wenigen Werkzeugen fertigen kann.


Hat noch jemand Fragen, Anmerkungen,Kommentare oder möchte noch jemand einfach was los werden ??
………………..
Nein – na dann nichts wie auf in die gute Stube.


Kulinarischer Höhepunkt des Abend´s – wie immer Ulis Brotzeiten und dann als Nachspeise — Kuchen —
mit und ohne Sahne
mit und ohne Cappuccino
etc….

Leider fehlen hier noch die Fotos des Akustischen Höhepunktes des Jahres !!
Erich und Sigi am Akkordeon und Gesang begleitet von Ernst an der Gitarre.

So das war´s mal wieder gewesen – unser letztes Treffen im Jahre 2014.
Ein für uns Frankendrechsler sehr ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende entgegen.
Ein neues sicher ebenso informatives und abwechslungsreiches Jahr steht vor der Tür.
Ich wünsche allen von dieser Stelle aus noch ein schönes Weihnachtsfest und
einen guten Rutsch ins Jahr 2015.

Weiterhin hoffe ich das wir auch weiterhin viel Freude und regen Informationsaustausch
auf unserem Fränkischen Drechslertreffen in Neusles bei unserem Ernst haben werden.

Mein letzter Satz und größter Dank hier nochmals an dieser Stelle an Ernst der uns Monat für Monat seine
Werkstatt für unser Treffen zur Verfügung stellt und last but not least ein ganz dickes Lob und “D A N K E”
an unsere Uli für Ihren unermütlichen Einsatz uns kulinarisch zu verwöhnen.

Gruß
Helmut

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

5 Antworten zu DFF – Treffen Dezember 2014

  1. Hallo Helmut, die Miene sagt: So verfolgen höchstkonzentrierte Frankendrechsler Deine Vorführung! In der zweiten Reihe droht ja keine Gefahr! Vielen Dank für die gelungene Vorführung und den informativen Bericht!

  2. Gerhard Winter sagt:

    Hallo Helmut
    Das war mal wieder eine erstklassige Vorführung ,
    bis in jedes Detail erklärt .
    So wie in der live Vorführung als auch hier in deinen Bericht .
    Schee wors wieder .
    Gruß Gerhard W.

  3. Helmut sagt:

    Hallo Wolfgang
    Ich hab da auch schon mal was davon gehört das man bei uns auch in der zweiten Reihe sitzten kann aber doch wohl nur weil man in der ersten Reihe keinen Platz mehr bekommen hat.
    Gruß
    Helmut

  4. Hallo Helmut, in der Schule war mir die letzte Reihe am liebsten. Beim Drechslertreffen finde ich die zweite Reihe besser. Vielleicht versuche ich auch mal die Erste – bisher kam ja nix geflogen!
    2015 werde ich das mal probieren! Gruß Wolfgang

  5. Manfred Faltin sagt:

    Hallo Frankendrechsler,

    das Jahr geht langsam zu Ende.
    Rückblickend auf unseren Stammtisch kann man sagen, dass es immer nett und interessant war. Ganz sicher hat auch Jeder immer etwas dazugelernt.

    Danke Helmut, für die letzte Vorstellung im Jahr.
    Es sieht zwar immer so leicht aus, das Schalendrechseln.
    Aber eine Querholzschale ohne viel zu schleifen und zu fummeln, sondern sauber “ohne Druck “zu drechseln, das hast du gut und deutlich gezeigt. Ich habe wieder dazugelernt.

    Danke an unsere Herbergseltern Ernst und Ulli, dass sie für uns da waren.
    Die Werkstatt, in der man sich wohlfühlt !
    Das Wirtshaus in dem man verwöhnt wird !
    Das Cafe in dem man Kunst hautnah zu sehen bekommt !
    Die gedrechselten Objekte vom Schreiber, Kreisel. Anhäger bis zur Schale von Ernst, die er uns gerne verkauft.!

    Was wollen wir noch mehr ?

    Ich wünsche Allen ein FROHES WEIHNACHTSFEST und ein
    GESUNDES NEUES JAHR !

    Gruß
    Manfred

Schreibe einen Kommentar