Mehr oder weniger pünktlich um sechs wurde das Treffen per Glockenschlag eröffnet. Weil ich mir gerade ein Bier geholt habe, weiß ich aber nicht von wem. Viel organisatorisches gab es nicht zu berichten …
… darum ging es gleich in medias res. Michael (der aus P.) hat wohl gerade eine geometrische Phase hinter sich, denn passend zu seiner von Graem Priddle abgekupferten Schale hat er uns eine Dose aus Johannes-Mooreiche mit doppelt durchbrochenem Deckel gezeigt. Johannes klärte uns auch gleich über die Methoden zur Altersbestimmung dieses schönen Materials auf.
Nein, nicht nur streng Formales ist in der Puschendorfer Werkstatt entstanden, sondern auch etwas Eiche wurde wieder rund gemacht, gekälkt und gewachst.
Anschließend hat uns Roland seine Herstellungsmethode für einen Verteiler für sechs Gartenschläuche erläutert. Er bohrt auf der Ständerbohrmaschine erst mal jeweils bis zur Mitte auf und sägt dann die Rohform grob aus.
Anschließend werden die sechs Seiten gedrechselt, die dabei entstehenden Ecken müssen händisch entfernt werden.
Das kann man so machen, muß man aber nicht. Michaels Vorschlag war: Den Würfel auf der Drechselbank dreimal ganz durchbohren, dann jeweils auf einem passenden Spanndorn drechseln. Anschließend wie gehabt die Ecken entfernen.
Eine perfekte Ausführung von Thomas. Durch die Trichter halten die Schlauchschellen besser.
Weil uns das nicht kompliziert genug war, hat Ernst die Herstellung eines hölzernen Fußballs erklärt. Weil so ein Ball für die Füße der Spieler nicht gerade gesundheitsfördernd ist, würde er so einen Auftrag aber nicht noch mal annehmen wollen.
Der Ball wird aus Fünf- und Sechsecken zusammengesetzt, deren Kanten abgeschrägt sein müssen. Das Gemeine dabei ist, daß noch nicht mal die Winkel gleich sind. Wer schon mal Dauben- oder Segmentring-Kontruktionen gemacht hat, weiß, was das bedeutet. Man kriegt das kaum überall 100%ig hin, und der Ball hält dann die Luft nicht.
Anschließend muß das Teil noch zu einer Kugel (oder so ähnlich) gedrechselt …
… und geschliffen werden. Die undichte Stelle ist, glaub ich, hinten.
Macht aber nix, denn es sollte gar kein Ball, sondern eine Art Pokal-Dose für einen emeritierten Schiedsrichter sein. Da kann man nur sagen: Reschbeggd!
Ernsts theoretische Erläuterungen hab ich nicht so recht kapiert, Mathe und Geometrie waren noch nie meine Stärke.
Das gibt’ doch gar nicht! Ich glaub das Bild steht auf dem Kopf. Ich habe meinen Bildschirm umgedreht, da hat es wieder gepaßt
Hallo Michael
Danke dir für diesen Bericht.
Das war eine Abend an dem man gesehen hat das der wahre Fachmann nicht unbedingt große Technik braucht um tolle Sachen herzustellen. Meist genügt eine ordentliche Portion Grips und das Ding läuft
Gruß
Helmut