Hallo zusammen,
gestern (hm, jetzt schon vorgestern) abend hat der erste fränkische Drechselstammtisch 2009 stattgefunden. We meist, haben wir uns auch dieses mal bei Ernst in seiner Schreinerei getroffen. Bevor der praktische Teil losging, war noch Zeit, einige neue Werke zu bewundern und Neuigkeiten auszutauschen.
Schale mit dem Kugelstecher gefertigt?
Mancher sammelt noch Kräfte für die anstrengende Beobachtung der Vorführung. “Tut das nicht weh, an einer zu tiefen Bank zu drechseln?” – “Danke, uns Zuschauern nicht. Basst scho.”
Dann ging es los. Umfangreiche Vorbereitungen waren abgeschlossen.
Thema dieses Mal: Helmut zeigt, wie Schmuckstücke besonderer Art gefertigt werden:
Zu Herstellung wurde jede Menge Spezialwerkzeug gefertigt. Handauflage mit Führung für
Nutwerkzeug:
Variable, präzise Spannvorrichtung für viele Varianten dieser Art von Schmuckstücken. Im Hintergrund die Basisscheibe, die Verschiebbar ist, aber auch exakt zentrisch justiert werden kann; im Vordergrund die gelochte Scheibe, die das Holz trägt und um definierte Winkel gedreht werden kann:
Hier komplett montiert, mit Ausgleichsgewicht:
Bevor der erste Span fliegt, wird noch gemessen und angerissen. Sonst wird’s nix mit dem
präzisen Ergebnis…
Dann, der erste Kreis.
Nur fünf mal umspannen, und man erahnt, was hier entsteht:
Es ist nicht leicht, ein fränkisches Publikum in Ekstase zu versetzen. Ungläubig? Ratlos? Starr vor Staunen?
In einem nächsten Schritt (nochmal 6 mal umspannen) wurden die Flügel mit dem Meißel
abgeschrägt.
Nun wird das filigrane Teil abgestochen (Quiik):
Von der Rückseite werden noch zwei Ringe stehen gelassen:
Und hier das Ergebnis. Kleinigkeiten müssen noch mit Feile oder Messer nachbearbeitet
werden – aber es kann sich schon so sehen lassen! Ein tolles Ergebnis!
Aber auch andere hatten Wunderwerke dabei. Hier Kostproben, die Friedrich mit seiner
Wackelbank geschaffen hat:
Hab’ mal versucht, Andreas als hellen Hintergrund zu nehmen:
Aber mit einer Leuchte, die elektrisch betrieben ist, geht’s doch besser:
Ein fränkischer Stammtisch wäre nicht so schön, wenn wir uns im Anschluß nicht in Ulis
Töpfereicafe verwöhnen lassen würden.
Wer hungrig blieb, tat dies mit Absicht.
Es war ein schöner, runder Abend.
Danke an die Gastgeber, und natürlich besonders an Helmut, der uns tief in seine Trickkiste
hat blicken lassen!
LG, Matthias