Banksia, Nuss und Co mit Lenz und Matthias stand also dieses mal auf der Einladung.
Apropo Lenz – sehr lang hat er auf sich warten lassen der Lenz – aber dann ist er mit geballter Kraft über uns gekommen. Für die einen hat er Wasser über Wasser gebracht, für anderen die ersten, man glaubt es kaum, Sonnenstrahlen, und für uns Frankendrechsler hat der Lenz Banksiazapfen mitgebracht mit einem reichlichen Informationspaket zu diesen Australischen Naturprodukt.
Eine Schautafel zur Erklärung der unterschiedlichsten Arten erleichterte den Einstieg in das Thema.
Die Heilige Elisabeth stand uns bei – eine schöne Kompostion im hohlen Stammring.
Diverse mitgebrachte Kunstwerke wurden der allgemeinen Begutachtung vorgelegt. Vase aus Buche von Johannes.
Manfred´s neueste Werke wurden extra mit Lupe betrachtet damit auch kleinste Details sichtbar wurden.
Aber dann gings endlich los.
Lenz erklärte uns erstmal einige kleine aber feine Unterschiede der Zapfen. Also Holzauge sei wachsam und gut begutachten was der Holzhändler da so unter die Leute bringen will. Saubere Runde Ware in angemessenen Durchmesser hat allerdings dann auch ihren Preis.
Einspannen zwischen Spitzen – wer genau hinsieht erkennt das die Stirnseiten schon mal etwas abgesägt wurden um eine gute Spannfläche zu erhalten.
30 fränkische Drechselfreunde warteten gespannt wie es weitergeht.
Wer Krümmelstaub scheut für den sei gleich erwähnt das Banksiazapfen wohl nicht zu seinen Lieblingsmaterial zählen wird. Kurz gesagt mit schönen langen Locken beim Drechslen wird es wohl nichts rechts werden denn das Material ist im trockenen Zustand sehr hart uns spröde. Der Tipp von Matthias sei hier noch erwähnt – wer mehr davon verarbeitet sollte eine Staubschutzmaske verwenden.
Na gut der Franke als solcher sieht es gelassen.
Trotz allem Rundgemacht war es gleich. Ach ja vielleicht sollte ich mal erwähnen das Lenz eine Dose fertigte. Also einige Einstiche für Dosenkörper und Deckel.
Vorn und hinten jeweils einen Bund andrehen denn wir wollen die Teile ja im Futter spannen.
Für das letzte bischen empfielt sich der Griff zur Säge und schwups haben wir Dosenkörper und Deckel.
Der Stubentiger von Ernst täuschte hier geschickt ein gewisses Desinteressse vor um sich später klangheimlich unter die Zuhörer zu mischen.
In das Dosenunterteil wird mit Hilfe eines Forstnerbohrer ein Loch gebohrt. Damit können die Löcher des Zapfens ihre Wirkung voll entfalten. Eine Dose für Durchblicker soll es also werden.
Das kennen wir ja – kleine Diskussionsrunde im Hintergrund.
Der Boden und die Seitenwände werden noch etwas nachbearbeitet. Die Auflagefläche für den Deckel wird aufgrund der großen Anzahl von Löchern vermutlich kaum eine durchgehende Fläche haben – macht aber nix.
Gerhard´s Falten auf der Stirn hatten übrigens nichts mit der Vorführung zu tun. Vermutlich eher Sorgenfalten ob das Foto was wird.
Das Schleifen der Flächen ist unumgänglich. (Verwendetet Körnung: knapp über Korn 80).
Der Deckel braucht logischer Weise einen Absatz damit er im Grundkörper sitzt.
Zusammenfügen der beiden Teile der Dose. Mit der Reitsockspitze noch etwas dagegendrücken – nein nicht damit er mit Gewalt reingeht – sondern damit die beiden Teile miteinander nochmals ganz leicht gemeinsam überdreht werden. Ein gleichmäßiger Aussendurchmesser sollte für einen stimmigen Eindruck schon sein.
Gefühlvolles festspannen – sonst macht´s knack und ein neuer Versuch steht an. Der Rezess des Bodens will noch weggedrechselt werden.
Ernst hilft mit etwas Naturöl aus damit die herrliche Farbe des Holzes zur Geltung kommt.
Gut gemacht von Lenz der den Staub nicht scheute und uns “Durchblickern” eben diesen Durchblick erst ermöglichte.
Nach dem praktischen Teil folgte nun noch etwas Theorie die uns Matthias näher zu bringen veruchte.
Also ich fasse mal kurz zusammen: Da gibt es solche Nüsse und Zapfen und
auch solche und dann gibt es natürlich auch noch die ganz anderen. Gut soviel hab ich verstanden.
In der praktischen Anwendung sieht eine dünne Einlage in einer Dose aus Banksiazapfen auch richtig toll aus. Aufgemercht im Lande – weggschmissen wird so schnell nix.
Schau schau fast keiner hats gemerkt und unser Zaungast drehte seine Ehrenrunde.
Das tückische an manchen Nüssen – sie sind innen hohl. Wer da zu weit einsticht beim Drechseln wird zeitnah in der Luft weiterarbeiten.
Dem ganze Thema wie spannt man solche Nüsse widmete Matthias eine geraume Zeit seines Vortrages. Einfach ist es nicht da die Nüsse keine saubere Rundform zum Spannen hat. Aber mit etwas Nachdenken und Gespür ist fast alles machbar. Vom Dreibackenfutter über Spundfutter … bis hin zum Einkleben – alles denkbar.
Na, na Herbert den Einsatzzweck der Nusshälfte hast du aber wohl nicht genau verstanden. Obwohl bis Fasching ist es nicht mehr lange hin.
Matthias zeigt es gleich nochmal für was solche Teile eigentlich genommen werden. Schöne Dosen lassen sich daraus allemal fertigen.
Hier noch ein Beispiel aus der aktuellen Fertigung von Matthias – Nussschale mit Heissklebepistole aufgeklebt. Und es hält gut.
Elchgeweih geht natürlich auch zum drechseln.
Das wollte sich dann Johannes doch mal etwas genauer ansehen.
Also da kann man sicherlich vieles hineininterpretieren was man so alles sieht.
Die ausgezeichnete theoretische Nachbetrachtung von Matthias rundete diesen Abend ab und hinterließ wieder den Eindruck eines stimmigen Treffens.
Zu diesem Werbeträger braucht man eigentlich nichts mehr zu schreiben. Regional und Überregigional hinlänglich bekannt.
Ernst hat uns dann noch den Marsch geblasen –
den australischen Marsch halt. Hat aber ebenfalls eine durchdringende Wirkung.
Nochmals mein Dank an die beiden Vorführer die in Wort und mit Tatkraft diesen Abend wieder zu einem gelungenen Treffen der fränkischen Drechselfreunde machten.
Am Rande bleibt noch anzumerken das die elektronische Brotzeitbestellung schon einen richtig guten Eindruck hinterlassen hat und bestens geklappt hat.
Gruß
Helmut