DFF- Treffen am 6. März 2025

Das Märztreffen der Drechselfreunde Franken beschäftigte sich dieses mal mit den Schmuckurnen, also die Umhausung, welche die Aschekapsel eines Verstorbenen umschließt. Dieses mal sollte es allerdings noch einen überraschenden Besuch geben, von dem wir im Vorfeld keinen Schimmer hatten. Aber dazu gleich mehr.

Erstmal der Blick auf die mitgebrachten Ausstellungsstücke.

Der Tisch war wieder gut gefüllt mit ganz unterschiedlichen Werken.

So zum Beispiel sieht eine fertige Schmuckurne aus.

Und dann die Überraschung des Abends. Die bekannte Fernsehmoteratorin Traudi Siferlinger, musikalische Gestalterin und Moderatorin der “Wirtshausmusikanten“, mit Kameramann und Tontechniker haben einen kleinen Ausflug nach Neusles ins Töpfereicafe Kunzmann unternommen. Bekanntlich ist die komplette Familie Kunzmann ja in der heimischen Musikszene sehr präsent. Und bei der Gelegenheit haben sie dann noch den Abend bei uns Drechlern zu einigen Filmaufnahmen genutzt.

Dem Jürgen, unseren Vorführer für diesen Abend,  ist “Mann” gleich mal an die Wäsche gegangen. Verkabelt bis … und dann passte auch die Tonqualität.

Tradition muss sein, und so eröffnete Ernst den Abend mit seiner guten alten Glocke.

Der Blick auf die  Drechselfreunde, die sich in Neusles eingefunden hatten, zeigt uns – die Werkstatt von Ernst war mal wieder gut gefüllt.

Konzentrierte Zuschauer,

der Blick zum Vorführer,

mal hören was uns heute erwartet.

Jürgen Kessel hatte sich bereit erklärt, den Abend zum Thema Schmuckurnen drechseln, und was dabei wichtig ist, zu gestalten.

Wie so oft, etwas Theorie gehört dazu. Für die Größen der Urnen sollte man auf jeden Fall mit dem Bestattungsunternehmen bzw. der Friedhofsverwaltung Kontakt aufnehmen. Leider gibt es auch hier regionale Unterschiede, auf die man achten muss!! Speziell bei Friedwaldbestattungen muss man noch auf die Holzauswahl achten.  Er fertigt seine Urnen aus 10 einzelnen Segmenten. Jedes Segment hat damit auf jeder Längsseite eine Schräge von 18 Grad.

Das Zurechtsägen hatte er bereits in der heimischen Werkstatt erledigt. Etwas vorsortieren ist schon notwendig, damit später ein vernünftiges Holzbild entsteht.

Zwei Streifen Klebeband fixieren die Teile für das Verleimen.

Aufgerollt ergibt sich ein geschlossener Hohlkörper. Für das Zusammenspannen empfehlen sich zwei Gurte und etwas Zeit, damit der Holzleim gut abbinden kann.

Für das Drechslen hat Jürgen zwei Standartdeckel vorbereitet, die je einen Rezess für ein Spannfutter besitzen. Befestigt auf dem Hohlkörper werden sie dann mit Holzschrauben.

Dem Kameramann haben wir dann den Vortitt gelassen für die Filmaufnahmen des Drechselns. Aber klar ist, sauber rund soll es werden. Röhre bei kleiner Drehzahl erledigt diese Aufgabe.

Rund ist es geworden – nur auf das Schleifen hat Jürgen zu Gunsten der Kameratechnik dann verzichtet.

Das Muster zeigt, wie es dann weitergehen wird. Eindrehungen für den Boden bzw. den Deckel müssen noch eingebracht werden. Innen braucht nichts ausgedreht werden, da bei diesem Modell die Aschekapsel hinein passt.

Vorführung geschafft und glücklich, das er nicht nur den über 40 Anwesenden das Thema näher gebracht hat sondern auch das Fernsehteam schöne Filmsequenzen geliefert bekamen.  Sehr gut und locker rüber gebracht sage ich da trotz der leicht verschärten Bedingungen.

Nun ja was soll man da noch sagen – nix – denn zum Abschluss gab es dann noch eine kleine Musikeinheit. Moderiert und Dirigiert von Traudi Siferlinger. Allmächt nä, selbstkritisch könnte man eventuell noch anmerken, daß wir eventuell doch besser sind beim Drechseln als beim Chorgesang.  Aber nur ein kleines bisschen – gelle.

Damit ging ein erlebnisreicher Abend in die Verlängerung im Cafe Kunzmann.

Gruß Helmut

P.S.: als Termin für die Ausstrahlung des Beitrags im Bayerischen Fernsehen wurde uns der 15.03.2025 in der Sendung zwischen Spessart und Karwendel im dritten Programm genannt. Gemäß Terminliste wird die Sendung zwischen 17:45 – 18:30 Uhr ausgestrahlt.

 

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4 Antworten zu DFF- Treffen am 6. März 2025

  1. Johannes Stark sagt:

    Hallo,

    dann hab ich ja neben der Vorführung auch noch das Fernsehteam verpasst.
    Aber Gesundheit geht vor. Bis zum nächsten mal.

    Gruß Johannes

  2. Walter Richter sagt:

    Danke Helmut für deinen ausführlichen und gut illustrierten Bericht. Eine besondere Anerkennung aber unserem Jürgen. Es sind nicht wenige unter uns, die sich nicht im Stande sehen einmal vorne zu stehen, vor aller Augen, und mal etwas vorführen. Jürgen hat es mit Bravour vor einer laufenden Fernsehkamera gemeistert. Ich hätte es mir nicht zugetraut. Respekt Jürgen, das war ein Meisterstück!!!!

  3. Walter Kumpf sagt:

    Jürgen, du hast die überraschende Situation meisterhaft bewältigt.

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