DFF – Treffen April 2016, Wolfgang drechselt Acrylschreiber

Apriltreffen der DFF mit dem Thema Acrylschreiber.

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Wie man an diesem Bild erkennen kann, ging es dieses mal um Acrylschreiber, deren Herstellung uns Wolfgang “Geruchsvoll”  ah nee ich meine natürlich  Kunstvoll näher brachte. Das bischen “Geruch” durch den Kunststoff muss man halt in Kauf nehmen wenn man das tolle Farbenspiel seinen Kunden angedeien lassen will.


Ernst schnellen Schrittes mit der Glocke in der Hand am Start


Aber erstmal wieder der Blick auf die mitgebrachten Werke.


Gutgelaunte Franken  in freudiger Erwartung der Dinge die da kommen.


Blick auf Wolfgangs Lager


Und hier die vorbereiteten Utensilien


Letzter Blick auf die Steuer- und Bedieneinheit des Maschinchens.


Und schon gings los. Eingespannt in einem Futter mit langen Banken und als erstes ein Loch gebohrt für die Messinghülse.


Manchmal liefert die Technik auch mal ein schönes und hier sogar treffendes Bildchen.


Und dann gibt es nichts schöneres als den Vorführeffekt. Belassen wir es mal mit dem Hinweis das selbt das Bohren problematisch sein kann wenn das Acryl schmilzt.


Aber alles kein Problem – Loch war drin und dann das Röhrchen mit einem PU-Kleber einkleben.  Wer mehr Stifte fertigen möchte kann hierzu auch die XXXL Großtubenausführung nehmen oder halt die nächsten 5 – 10 Jahre aufarbeiten.


Ein Späßchen am Abend   – –  Erquickend und labend  – –     macht richtig gute Laune.


Man kann die Stirnseiten verschleifen oder – –


mit einer Fräsale plan und winklig fräsen.


Das ganze dann auf einen Mandrel gesteckt und …


endlich gehts los mit drechseln.


Ein scharfer Meisel erzeugt Span für Span endlos lange Kunststofffäden.


Wolfgang hochkonzentriert und ganz wichtig  die persönliche Sicherheit  – – – Schutzbrille dort wo sie hingehört !!


So haben es wohl die meisten Zuschauer erlebt – Beamer auf Leinwand hilft für eine bessere Sicht auf das Geschehen in den hinteren Reihen.


Schleifen ein endloses Thema – hilft aber nix da muss man durch – aber bitte nicht mit 60er Korn beginnen.


Und wer seine Zahnpastatube im Badschränkchen mal wiedergefunden hat kann damit eine gute Endfinischqualität erreichen.


Die billigste und einfachste Art zum Zusammensetzen – oder wozu hat der Reitstock sonst ein Gewinde in der Spindel.


Wolfgang und sein Stift.  Glücklich und sichtlich zufrieden, und es sei ihm gegönnt, auch etwas Stolz auf sein gelungenes Vorführwerk.


Damit war aber die Vorführung aber noch nicht zu Ende.


Das ganze nochmal und jetzt schön bunt.


Natürlich hatte Wofgang auch eine High End Spezialpresse dabei.


Allerdings ist hier ein ziemlich anstrengender aber doch recht eleganter Ausfallschritt zur Bedienung notwendig.


Lobend sei hier zu diesem Bild noch unser Gastgeber und Hausherr Ernst “Bene”  Kunzmann zu erwähnen der weder Kosten noch Mühe gescheut hat und einige funkelnagelneue Sitzgarnituren geordert hat damit wir auch für die nächsten 10 Jahre bestens gerüstet sind (die ersten 10 Jahre haben wir mit diesem Treffen hinter uns gelassen).

Danke Wolfgang für diese Vorführung.  Jetzt wissen wir wie dieses “Material” zu bezähmen ist und können uns an der bunten Vielfalt des Materials erfreuen.

Das mit dem Geruch der 2 Wochen in der Werkstatt hängt und nicht mehr weichen will können und wollen wir hier nicht weiter ausdiskutieren – o.K. in diesem Fall ließen wir dieses kleine Problem zurück in Neusles, in der Hoffnung das zu unserem nächsten Treffen alles wieder verflogen ist. (Ernst bitte feste Schnaufen dann wird´s scha wieder – Biofilter)

Gruß
Helmut

Und hier noch ein kleiner Nachtrag zum Treffen:
Je nach den Bestandteilen im Ayryl ist dieses Material leider teils auch ziemlich spröde.
So geschah es bei dem schönen bunten Teil das es am Ende einen kleinen Ausbruch gab.
Wolfgang hat am Freitag noch eine Überstunde zu Hause gemacht und eine kleine Korrektur durchgeführt.


Aus einem kleinem Stück Ebenholz fertigte er einen Abschlussring


Acrylteil bis auf die Messinghülse abdrehen und Ebenholzring draufkleben


Sauber bündig drechseln


Und schon ist der Stift wieder gerettet.


Die Hülse wird übrigens durch einen Magneten auf dem Stift gehalten wird – sowohl vorn als auch hinten !!

Was lernen wir daraus:
nicht gleich wegschmeißen – – eine Nacht darüber schlafen bis der erste Rauch verzogen ist – – und schon schaut die Welt gleich ganz anders aus.

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8 Antworten zu DFF – Treffen April 2016, Wolfgang drechselt Acrylschreiber

  1. Martin Glungler sagt:

    Hallo sehr schöne Vorführung Wolfgang. Schade dass ich nicht dabei sein konnte.
    Grüße Martin

  2. Manfred Faltin sagt:

    Guten Morgen Frankendrechsler,

    aber ich war dabei und konnte mir von Wolfgangs Bestand einen Bausatz mitnehmen.
    Der Schreiber ist fertig und gefällt mir ganz gut und schon kann ich etwas schreiben.

    Wolfgang, du hast deine Sache sehr gut gemacht !
    Der Bausatz ist eine gute Alternative für Präsendte, die nicht die Welt kosten und doch etwas Schönes und Persönliches sind. Danke !!

    Danke auch an Helmut, der wieder das Treffen in Bild und Text nachvollziehbar gemacht hat.
    Mittlerweile hat er ein Gespür dafür, wie ein guter Bericht zu gestalten ist.
    Was mir nicht gefällt ist, dass du den Ernst auf die schiefe Bahn bringen willst mit der biologischen Absaugung.
    Wir brauchen DEN noch länger.

    Diese Kunststoffe – Thermoplaste, verändern ihre Struktur bei Bearbeitung und durch Wärme.
    Die frei werdenden Aromaten und Dämfe sind nicht zu unterschätzen. Leider war ich auch einmal so leichtsinnig und habe die Dinge nicht ernst genommen.

    Es ist gut, wenn machmal so kleine Pannen passieren wie beim 2. Schreiber. Nur so lernt man aus Fehlern. Lernt zu reparieren, trixen ohne großen Aufwand.
    Bei kleinster Unachtsamkeit fängt sich das Werkzeug an der Außenkante und der Ausbruch ist perfekt, Ist mir erst bei Lapis Lazuli passiert.

    Obwohl einmal Einer von den Frankendrechslern gesagt hat, dass Schreiber drechseln wie Malen nach Zahlen ist.
    Trotzdem – ein wenig Erfahrung und Gefühl gehören schon dazu.
    Denkt an den Schlangenholz Schreiber von Thomas !!
    Es macht Spaß solche Sachen herzustellen. Und ein wenig dürfen sie auch an ein paar Stellen blinken.

    Ich habe in letzter Zeit einige Schreiber hergestellt. Alle liegen sie hier in einer Schale und ich freue mich darüber.
    Sie sind zwar alle schon verkauft, ich weiß nur nicht an WEN !!

    Bei meiner neuen Manufaktur mit Namen:
    Vaberowitsch – Kastellopen wird es dann eben nur noch Schreibgeräte ab 800.- Euro zu kaufen geben !

    Geschriebene Grüße
    Manfred

  3. Hallo miteinander, auch von mir noch ein paar Anmerkungen. Mir hat es wieder sehr viel Spaß gemacht und das Mißgeschick am Ende hat mich schon ganz schön geärgert, nachdem alles gut gelaufen war. Da war ich dann wohl etwas übermütig und aufgeregt – dann wars schon passiert. Die Nachbesserung war aber auch wieder lehrreich. Erst habe ich aus blauem Acryl was angeflickt. Das gefiel mir aber optisch nicht. Deshalb zweiter Versuch mit Ebenholz. Das sieht doch ganz gut aus! Fast, als wenn man es so hätte machen wollen. Ich werde den Schreiber beim nächsten Treffen mitbringen! Danke für die Aufmerksamkeit und die Kommentare. Ich such schon nach einem neuen Thema für meine nächste Vorführung!

  4. Helmut sagt:

    Hallo Manfred

    Um unseren Ernst mache ich mir keine “ernsten” Sorgen. Ich bin überzeugt das er die Gefahren richtig einzuschätzen weiß und die ganze Nacht gut gelüftet hat.Deinen Satz ” Wir brauchen DEN noch länger ” kann ich nur untersteichen.

    Gruß
    Helmut

  5. Gerhard Winter sagt:

    Hallo Wolfgang
    Eine sehr schöne lockere Vorführung von dir ,
    hat mir super gefallen auch wie du kleine Probleme löst
    denn da gibt’s ja meistens keine Anleitung , da muß schon
    einen selber was einfallen , hast auch toll gelöst .
    Natürlich auch ein Lob an unseren Berichterstatter ” Helmut ”
    Gruß Gerhard W.

  6. Anonymous sagt:

    Hallo Frankendrechsler,
    fränkische Kunsthandwerker, die die Begeisterung für den faszinierenden lebendigen Werkstoff Holz und seine Bearbeitung auf der Drehbank eint und die sich dem Erhalt und der Förderung eines Jahrtausende alten Handwerks verschrieben haben, fertigen mit einem Riesenaufwand einen Acrylscheiber und die Werkstatt ist danach vergiftet? Da fehlen eigentlich nur noch Sandkastenförmchen aus Polyamid in gelb und rot
    Heiter-frängische Grüße aus Langenzenn
    Reinhold Hofmann

  7. Helmut sagt:

    Hallo Reinhold

    Das mit den Sandförmchen – gedrechselt – sollten mir mal in eine Überlegung einbeziehen. Aber im Ernst – Holz ist und bleibt unser Grundstoff aaaaaber die Verwendung auch anderer zeitgemäßen Materialien war schon immer auch eine Aufgabe der Drechsler. Das mit der vergifteten Werkstatt muss man schon etwas relativieren. Holzschleifstaub (egal was für Holz) ist garantiert genauso gefährlich für die Lungen – ich kenne mehr als einen “alten” Treppenbauer/Zimmermann der leider an Lungenkrebs verstorben ist.

    Gruß
    Helmut

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